Warum Gefühle? Mein Warum!
Mein Warum sind Gefühle!
Ich kam auf die Welt ausgestattet mit einem riesigen Koffer an Gefühlen. Meine Eltern hingegen sind die Generation, die im Krieg geboren wurden. Sie hatten Krieg, Flucht und Nachkriegszeiten miterlebt und all das hatte Spuren hinterlassen. Und meine Großeltern hatten sogar zwei Kriege durchlebt.. Der Gefühlskoffer meiner Eltern und Großeltern schien für sie selber oft verschlossen zu sein, hatten sie doch in ihrem Leben wenig Raum für Gefühle gehabt. So war ihr Gefühlsleben dadurch von Unsicherheit geprägt. Was sie nicht wussten war, dass die Gefühle aus ihren Koffern zu mir durchsickerten. Und auch die Gefühle meiner Großeltern landeten bei mir. Gefühle haben nämlich die Angewohnheit gefühlt werden zu wollen 😉. So hatte ich nicht nur meinen eigenen Gefühlskoffer, sondern auch noch Teile der Gefühle aus den Koffern meiner Eltern und Großeltern. Das waren also sehr viele Gefühle, die ich fühlte. Meine Eltern standen mir und meinen vielen Gefühlen oft ratlos gegenüber, was dazu führte, dass ich mich dadurch oft verunsichert und allein damit fühlte. Meine Eltern taten wirklich alles, damit es meinem Bruder und mir an nichts mangelte, waren humorvoll und meist verständnisvoll, aber da auch sie mit ihren Gefühlen in der Kindheit sehr alleine gelassen wurden, konnten sie mir mit meinem Gefühlsgepäck leider kaum eine Hilfe sein. Ich verstand sehr früh, dass ich mich irgendwie selbst um all diese Gefühle kümmern musste. Mein großes Glück war, dass meine Eltern meine Gefühle zwar oft nicht verstanden, sie auch nicht immer gut fanden, aber auch nicht in Frage stellten, dass ich diese Gefühle wirklich hatte. Das war hilfreich. Aber trotzdem fühlte ich mich immer so, als ob mit mir – wegen der vielen Gefühle – etwas gar nicht stimmt. Da ich im Gegensatz zu meinen Eltern und meinen Großeltern gar nicht gut darin war, meinen Gefühlskoffer verschlossen zu halten, nahm ich den Großteil meiner Gefühle, die sich in meinem Gefühls-Gepäckstück angesammelt hatten in meine Jugend und mein Erwachsenenleben mit. Zunächst war das eine sehr große Belastung, weil dort eben auch viele sehr heftige Gefühle drin waren, wie bspw. große Wut, große Trauer und sehr viele Ängste. Aber da sie nun einmal da waren, begann ich mich zwangsläufig mit ihnen auseinanderzusetzen. Nicht immer alleine, es gab zum Glück Unterstützung von großartigen Menschen und auch durch Fort- und Weiterbildungen (was ich generell sehr empfehlen kann, sich mutig Hilfe zu holen, wenn man nicht mehr weiter weiß) 🤗. Erstaunlicher Weise war meine Clownsausbildung ein großer Support für mich. Denn auf dem Clownsweg geht es letztlich nur um Gefühle und um die Auseinandersetzung mit den eigenen Schwächen, die für andere oft lustig sind, für einen selber aber der Weg durch den Schmerz bedeutet. Der Clownsweg kann, wenn man es zulässt, ein intensiver Heilungsweg sein. (Mehr darüber kannst Du hier nachlesen „Meine Arbeit als Klinikclown(in)….“).
Und je mehr ich mich mutig mit meinen Gefühlen beschäftigte, stellte ich fest, dass ich mich mit meinem Körper beschäftigen muss, denn er ist der Startpunkt unserer Gefühle. Ich wollte verstehen, warum ich so oder so fühlte. Ich wollte wissen, ob es meine Gefühle waren oder die meiner Eltern und Großeltern… oder gar die Gefühle von Freunden und Bekannten. Denn Gefühle nahm ich zunächst so auf, als hätte mein Gefühlskoffer eine magische Anziehungskraft für Gefühle von Allen. Auch das fand ich anfänglich sehr belastend. Die Wahrheit ist, dass ich viele körperliche Themen/Symptome brauchte und viele Tränen fließen mussten, um Ordnung in meinen Gefühlskoffer zu bringen und das war herausfordernd. Inzwischen aber, bin ich in Bezug auf mein besonderes Gepäckstück recht klar. Und ich finde die spannende und abenteuerliche Gefühlsreise hat sich definitiv gelohnt. Ich fand so vieles über Gefühle (und über meinen Körper und seine Symptome) heraus und kam mir dabei selber immer näher. Inzwischen fühle ich mich so Gefühlskompetent, dass ich mit all meinen Produkten/Shows dazu einladen möchte, sich mit dem eigenen Gefühlskoffer zu beschäftigen. Denn, was ich, als ich auf die Welt kam, nicht wusste, ist, dass der Gefühlskoffer eigentlich eine Schatztruhe mit purem Gold sein kann. Wenn man sich seinem Gefühlskoffer widmet und die Gefühle erkundet, beschenkt Dich der Koffer nach und nach mit zunehmend mehr Lebensfreude und Liebe, dem wahren Reichtum des Lebens. ❤️
Mehr zu meinem Lebensweg mit allen Fort- und Weiterbildungsstationen erfährst Du hier
Mir ist bei all meinen Produkten (meinen Shows, Filmchen, den Büchern und CDs) wichtig, die Gefühls- und Bedürfniswelten von Kindern transparenter zu machen, damit alle einander besser verstehen können. Es geht mir darum, ein Angebot für ein liebevolles und wertschätzendes Miteinander zu machen – also Brücken zu bauen zwischen den Kindern und den inneren Kindern der Erwachsenen. Denn auch wenn wir Erwachsenen in unseren Kindheiten nicht immer unsere Gefühlskoffer öffnen und leben durften, stehen die Koffer dennoch in unserer Nähe und unsere inneren Kinder freuen sich, wenn sie ihre Gefühle und Bedürfnisse Hand in Hand mit den Kindern dieser Welt kennenlernen und verstehen dürfen… um wieder in den Gefühlsreichtum zurückzukehren, der uns eigentlich allen zur Verfügung steht und damit Lebensfreude und Liebe im Überfluss fließen zu lassen.