Lesereisen in der Schweiz vom 26. – 31. Januar 2014
So viel Gepäck!!! Ob das alles ins Auto passt? Es passt! Allerdings nur „gerade so“, das Auto ist auf jeden Fall pickepacke voll.
Balduin, die Prinzessin und Frau Sogehtdas haben gute Laune und die Fritzi auch! Und mit einem fröhlichen Lied (nach der Melodie von „Wir fahren übern See“), geht es auf die Autobahn:
„Wir fahren in die Schweiz, in die Schweiz, wir fahren in die ?!?
Wir fahren in die Schweiz, in die Schweiz, wir fahren in die ?!?
Mit unsern vielen Koffern, Koffern, Kooffern,
mit unsern vielen Koffern sind wir jetzt unterwegs!“
7 Stunden später sind wir da und alle sind ganz schön erschöpft.
Es muss aber noch eine weitere Hürde genommen werden. Das Hotel ist, da es mitten in der Innenstadt liegt, ab 19h nur über eine einzige Straße erreichbar. Aber am Anfang dieser Straße ist eine Schranke. Also ruft Fritzi im Hotel an und fragt wie man zum Hotel gelangt.
Pause. „Grüitzi!“, antwortet der Mann beim Hotel an der Rezeption. Pause. „Joa, do is ane Schrankri.“ „Ja und wie komme ich dann zu Ihnen ins Hotel?”, fragt Fritzi. Pause.
„A. Se foarn on die Schrankri und woarten.“, sagt der Mann. „Aha. Und dann?“, fragt Fritzi. Pause. „A, dann kroammt der Schrankrliwoart und lässt sie oani.“ „Na, dann versuche ich mal mein Glück!“, sagt Fritzi und fährt zu der Schranke.
Dort steht Fritzi mit dem Auto dann erst einmal. Der „Schrankrliwoart“ hat sie natürlich gesehen. Aber es könnte sich ja auch um eine optische Täuschung handeln. Also wartet “der Schrankrliwoart“ erst einmal ab, ob das Auto von der Fritzi vor der Schranke tatsächlich stehen bleibt oder nicht. Nachdem 1 Minute vergangen ist, kommt der „Schrankrliwoart“ dann doch endlich aus seinem „Häusli“ und geht langsam zu dem Auto von der Fritzi, dann noch einmal ebenso langsam um das Auto herum und schlussendlich fragt er „Woas moachens denn hiar?“ „Ich möchte gerne zum Hotel!“, sagt Fritzi. Der „Schrankrliwoart“ nickt bedächtig und mehrfach, dann nimmt er in Seelenruhe ein „Stiftli“ und füllt mit der gleichen Seelenruhe das „Papierli“ aus und reicht es in Zeitlupe der Fritzi. Nun ist die Fritzi berechtigt zum Hotel zu fahren und Fritzi darf das „Schrankrli“ nach weiteren langen Minuten passieren.
Herzlich Willkommen in der Schweiz. Hier hat man Zeit. Oder zumindest hat man „Zeit zu haben“!
Puh! Endlich angekommen. Abends liest Fritzi Allen noch ein wenig vor und kurz danach sind alle, bis auf Fritzi, auch schon eingeschlafen.
Montag, 27.01.2014
Um 5.45h klingelt der Wecker, alle sind müüüüde.
Da heute Vormittag zwei Balduinlesungen dran sind, müssen alle aufstehen, die Prinzessin kann ja schließlich nicht alleine im Hotelzimmer bleiben…
Allerdings findet die Prinzessin das ziemlich doof. „Ich mag nicht aufstehen!“, sagt sie fortwährend.
Nach dem Waschen, Zähne putzen und Frühstücken sind aber allesamt wach und wieder guter Dinge. Ab ins Auto und los geht’s nach Hinwil – im totalen Schneetreiben.
Balduin erfindet passend zu dem lustigen Namen „Hinwil“ im Auto noch einen Witz: „Weißt Du wo der Balduin heut hin will? … Nach Hinwil!“ Frau Sogehtdas und Fritzi müssen lachen, aber die Prinzessin hat den Witz noch nicht ganz verstanden…sie ist halt noch zu klein.
In Hinwil angekommen werden alle freudig erwartet und begrüßt.
Balduin ist begeistert von dem Indianerzelt vor der Schule.
Zwei schöne Lesungen finden nun hintereinander statt mitsamt sehr netten Kindern.
Fritzi ist froh, dass die Kinder in der Schweiz auch Hochdeutsch sprechen können und nicht nur „schwitzer dütsch“. Allerdings unterscheidet sich das Hochdeutsch in der Schweiz schon sehr von dem Hochdeutsch in Deutschland…viele Wörter werden ganz anders betont und manche Wörter gibt es in Deutschland gar nicht und umgekehrt. Die Kinder sprechen vom „Hinluegen“ und meinen damit „Hinschauen“. Auch bedeutet „poschten“ nicht etwa „Post einwerfen“ sondern „einkaufen“. Das muss man wohl wissen…!
So erfährt Fritzi in der Autogrammstunde von einem Kind, dass die Lesung „lässig“ war. Das Kind wirkt auch entspannt, also war die Lesung wohl recht entspannend. „Äs woar lässig!“, sagt dann auch eine Lehrerin und nun fragt Fritzi doch lieber noch einmal nach, was dieses „lässig“ eigentlich bedeutet.
Es bedeutet „großartig“.
Aha! Das ist natürlich prima und besonders Balduin freut sich wie ein Honigkuchenchamäleon darüber.
Am Nachmittag wird in einem kleinen Café gegessen. Die Prinzessin bestellt einen Kakao und wird daraufhin von der Kellnerin sehr fragend angeschaut. Fritzi sagt: „Die Prinzessin hätte gerne einen heißen Kakao.“ Weiterhin schaut die Kellnerin fragend. „Eine heiße Schokolade.“, erklärt Balduin. „A!“, sagt die Kellnerin, „A Schokri!“. „Kakao“ heißt in der Schweiz also einfach „Schokri“. Alles klar. Oder auch nicht.
Als der Himmel sich nach dem Cafébesuch zuzuziehen beginnt, gehen Frau Sogehtdas, Balduin und die Prinzessin zurück ins Hotel, Fritzi möchte aber noch ein wenig Sightseeing in Zürich machen… ob das so eine gute Idee war?
Dienstag, 28.01.2014
Diesmal müssen nur Fritzi und die Prinzessin um 5.45h aufstehen, denn Balduin und Frau Sogehtdas haben frei. Das findet die Prinzessin sehr ungerecht. Sie weckt Balduin trotzdem auf. Balduin wacht kurz auf, erfährt, dass er ausschlafen darf und klettert daraufhin in einem von der Prinzessin unbeobachteten Moment in den Schrank und tarnt sich dort, sodass die Prinzessin ihn nicht mehr wiederfinden kann. Das findet die Prinzessin auch sehr ungerecht.
Aber nach dem Frühstück sieht die Welt dann fröhlicher aus und die Prinzessin freut sich auf die Lesungen. Zurecht, wie sich später herausstellt. Fritzi und die Prinzessin werden sehr, sehr herzlich begrüßt, beim Aufbau unterstützt und versorgt mit Speis und Trank und die Lesungen machen den Kindern sehr viel Spaß und genauso viel Spaß haben auch Fritzi und die Prinzessin Blubberbauch bei den Lesungen.
In der ersten Lesung fragt Fritzi: „Wie wäre das denn für einen Prinzen, wenn er die Prinzessin Blubberbauch kennenlernen würde und sie noch die Pupsmaschine am Hintern hätte?“ Ein Junge antwortet: „A, do wär die Prinzessin goanz schnöll die Ex!“
So einfach ist das.
In der zweiten Lesung gibt es zu Beginn viel Gekicher. Die Kinder zeigen auf das Poster was an der Tür hängt, Charlie Chaplin ist auf dem Poster und zwar in schwarz weiß. Es ist aus dem Film, wo Charlie Chaplin sich über den Hitler lustig macht. Fritzi fragt, ob jemand den Mann kennt. Ein Junge meldet sich, kichert und sagt unsicher: „Der Hitler?“
Fritzi lacht auch und sagt: „Nicht ganz. Das ist ein ganz ganz toller Clown gewesen mit Namen Charlie Chaplin und der hat einen Film gemacht, wo er sich über den Hitler lustig macht und ein bisschen so aussieht wie der Hitler aussah. Aber eigentlich ist der Charlie Chaplin ein berühmter Clown.“ Ein anderer Junge fragt: „Woar der auch en echt schwoarz weiß? Woaren de Mönschen oalle schwoarz weiß früher?“ Gute Fragen!
„Nein!“, erklärt Fritzi, „Es gab früher nur noch nicht so eine gute Technik wie heute. Früher waren alle Bilder und alle Filme schwarz-weiß. Aber die Menschen und die Welt waren eigentlich genauso bunt wie wir heute.“ Ein spannendes Thema, bestimmt können die Lehrer es aufgreifen und eine spannende Schulstunde daraus machen.
Am Ende beider Lesungen sind auf jeden Fall alle begeistert, auch die Prinzessin Blubberbauch. Sie wurde nämlich geherzt und gedrückt und sogar geküßt und ist jetzt sehr glücklich. Nun findet sie es auch nicht mehr ungerecht, dass der Balduin ausschlafen konnte.
Die Lehrerin Bettina Spohn hat sich fantastisch um uns gekümmert. Außerdem hat sie sich super mit der Prinzessin Blubberbauch verstanden!
Nach den Lesungen holt Fritzi den Balduin vom Hotel ab. Frau Sogehtdas möchte ein wenig schlafen (eigentlich wie immer) und Fritzi, Balduin und die Prinzessin fahren auf den Uetliberg, DER Berg in Zürich.
Das Wetter ist fantastisch: Blauer Himmel und Sonnenschein und die Aussicht vom Uetliberg ist wirklich spektakulär.
Balduin sagt: „Voll lässig die Aussicht!“
Mittwoch, 29.01.2014
Der Balduin darf nochmal ausschlafen. Die Prinzessin findet das inzwischen wieder soooooooo ungerecht. Aber es geht nicht anders. Sie ist heute Morgen noch einmal mit den Lesungen dran. Und auch Fritzis Argument, dass sie doch in ihrem schönen rosa Kofferbett im Auto weiterschlafen kann tröstet sie gar nicht.
Selbst das Frühstück hilft heute morgen nicht so richtig. Sie ist müde und findet alles ungerecht. Vielleicht ist es das auch, denn sie muss tatsächlich die ganze Woche früh aufstehen, der Balduin hingegen darf immerhin zweimal ausschlafen. Aber so ist das Leben eben manchmal.
Ein Glück sind die Kinder in der Schule in Winterberg sehr nett und haben viel Spaß bei den Lesungen und an der Prinzessin Blubberbauch. Es gibt diesmal großartige Pupskonzerte. Da geht es der Prinzessin am Mittag deutlich besser und die Welt ist wieder in Ordnung. Schließlich hat sie dem Balduin viel zu erzählen von all ihren Erlebissen mit den Kindern.
Nachmittags bummeln Balduin und die Prinzessin gemeinsam mit Frau Sogehtdas ein wenig durch die Züricher Innenstadt, Fritzi hingegen hat sich den Nachmittag freigenommen und macht einen Ausflug ins Hammam. Das tut ihrer Stimme und ihrer Stimmung gut.
Donnerstag, 30.01.14
Heute dürfen alle eine Viertelstunde länger schlafen, „erst“ um 6h klingelt der Wecker.
Die Prinzessin ist überglücklich, dass der Balduin auch wieder früh aufstehen muss.
Sie ärgert ihn beim Frühstück mit bester Laune. Das findet nun hingegen der Balduin sehr ungerecht.
Aber eigentlich haben alle gute Laune und freuen sich auf den Tag.
Es werden zwei schöne Lesungen, Fritzi und Balduin sind sehr zufrieden. Nur Frau Sogehtdas hat wieder einmal alles verschlafen….
Nachmittags gehen Balduin, Fritzi und die Prinzessin in die Ausstellung von Trudi Gerster im Landesmuseum, da sollte man unbedingt hin! Es ist großartig, man erfährt alles über die Welt der Märchen und die größte Märchenerzählerin der Schweiz: Trudi Gerster. Man kann sich dort Märchen erzählen lassen oder Märchenfilme sehen…und erfährt auch den Ursprung der Märchen und deren Beudeutung für alle Menschen und Kulturen… Alle gehen begeistert nach einem kleinen Snack ins Hotel zurück. Dort wartet die immernoch schläfrige Frau Sogehtdas und Balduin und die Prinzessin kuscheln sich direkt zu ihr ins Bett und sind diesmal sogar ohne Vorlesen sofort eingeschlafen.
Freitag, 31.01.14
Heute geht es nach den Lesungen zurück nach Hause. Vor dem Frühstück muss die Fritzi also noch das Auto bepacken. Deshalb steht sie vor allen anderen schon um 5.30h auf. Balduin und die Prinzessin wachen aber bereits mit der Fritzi gemeinsam auf. Jetzt sind alle im Frühaufsteh-Rhythmus angekommen… bis auf Frau Sogehtdas. Allerdings könnte Frau Sogehtdas immer und überall und jederzeit gerne schlafen. Sie hat ohnehin einen ganz persönlichen Schlafrhythmus.
In einer interkulturellen Schule in der Turnhalle baut Fritzi dann ein gemütliches Lesungseckchen auf. Überall sind Spiegel und so machen der Balduin und die Fritzi vor der Lesung noch fix zwei „Spiegelbilder“.
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Die erste Kindergartengruppe trifft ein und los geht’s. Ein Mädchen meldet sich und wird von Fritzi natürlich sofort drangenommen. Es redet einen Schwall spanischer Wörter und Fritzi ist ganz baff. Also spricht Fritzi nun etwas langsamer und so deutlich wie möglich und mit vielen Wiederholungen, damit auch alle Kinder die Lesung verstehen können. Nach der Lesung kommt das kleine spanische Mädchen, nachdem es sich im Umkleideraum Jacke und Schuhe wieder angezogen hat, zurück in die Turnhalle und sagt zu der Fritzi das möglicherweise einzige Wort, dass es bereits auf hochdeutsch kann: „Danke!“, dann winkt es noch einmal und Fritzi winkt zurück, das Mädchen lächelt und läuft zu den anderen Kindern. Der Balduin hat also auch dieses Mädchen trotz Sprachbarrieren erreicht und Balduin und Fritzi und auch Frau Sogehtdas sind sehr glücklich darüber. Die zweite Lesung macht auch allen Freude und so geht es Mittags mit guter Laune im Auto wieder Richtung Deutschland und das Liedchen von der Fahrt in die Schweiz wird einfach umgedichtet:
„Jetzt fahren wir nach Haus, nach Haus,
Jetzt fahren wir nach…..?!?
mit allerbester Laune, Laune, Laune, Lauaune
mit allerbester Laune und Freude im Gepäck!“
Schön wars!