Lesereise in die Schweiz Zürich 24.bis 29. Januar 2016
Sonntag 24.01.2016
„Ich will nicht in den Schnee!“, ruft Balduin an diesem Morgen aufgebracht. „Wir fahren ja auch nicht in den Schnee, sondern in die Schweiz!“, sagt Fritzi. „Fängt auch mit „Sch“ an, genau wie Schnee.“, sagt Balduin. „Die Wettervorhersage für die Schweiz ist: Sonne und kalt – aber völlig schneefrei.“, sagt Fritzi. „Weiß das auch der Schnee?“, fragt Balduin frech.
Es hilft nichts. Das Auto ist gepackt und Balduin muss als Haupterperson mit. Prinzessin Blubberbauch hat Winterferien und verbringt diese wie immer im Allesleckerland… Sie hätte gerne Schnee anstatt „Alleslecker“… aber das Leben ist manchmal kein Wunschkonzert.
Auf der Fahrt haben Balduin und Fritzi alles: Schnee, Regen, Sonne, Glatteis, strengere Grenzkontrollen an der schweizer Grenze mitsamt Schlange…
Es wird eine besonders lange Fahrt, ein Glück hat Fritzi viel zu knabbern eingepackt…
Ziemlich erschöpft geht’s nach der Ankunft und nach einem kleinen Snack direkt ab ins Bett.
Allerdings natürlich nicht ohne „Vorlesen“. Das übernimmt an diesem Abend Frau Sogehtdas, während Fritzi die Koffer auspackt und Balduin bereits (fast) vom Fliegen träumt. Genau wie das Huhn um das es in der Geschichte geht…
Montag 25.01.2016
Heute im Schulhaus Herrlig ist zunächst nicht alles herrlich, denn der Raum wurde aus Versehen nicht hergerichtet. Mit Mannes- und Fraueskraft wird fix alles hergerichtet und so wird es doch noch herrlich im Schulhaus Herrlig.
Nach den Lesungen möchten zwei Jungens unbedingt noch wissen, wie das mit dem Balduin jetzt genau ist… wieso er sprechen kann… also kommt Balduin noch einmal kurz hervor… doch sind sich die Jungens nicht einig…kann der Balduin jetzt selber sprechen oder nicht?
„Natürlich kann ich!“, sagt Balduin und kuschelt sich zurück in seinen grünen Schlafsack… nach zwei wütenden Lesungen ist er auch müde und die Jungens müssen in den Hort. Immernoch rätselnd, wie das jetzt genau ist mit dem Balduin, schlendern sie in den Hort.
„Bis morgen!“, ruft Fritzi und fährt los.
Die Sonne scheint so mächtig, dass viele Menschen sogar bereits draußen sitzen. Von Schnee keine Spur… Balduin ist begeistert. Bei einem kleinen Spaziergang durch die Innenstadt, wobei Fritzi ein paar Sachen für ein Picknick besorgt, entdecken Fritzi und Balduin, dass die Schweizer mit einer ganz besonderen Angst so sehr zu kämpfen haben, dass sie sogar Schilder dafür aufstellen…
„Ist Angst ansteckend?“, fragt Balduin. „Manchmal schon.“, sagt Fritzi. „Dann stecken wir uns hoffentlich bei dieser Angst nicht an.“, sagt Balduin.
Dienstag 26.01.2016
Bei herrlichem Wetter geht es noch einmal ins Schulhaus Herrlig… die Kinder sind herlich, die Lehrerinnen auch und Fritzi und Balduin fanden insgesamt wirklich alles herrlich an diesem Morgen. Ganz besonders, dass sie erst um 7.30h aufstehen mussten, weil sie zu der ersten Lesung erst um 9.30h vor Ort sein mussten. Einfach HERRLICH!
Nach einer Minipause, in der Balduin und Fritzi schnell noch etwas futtern (Balduin fängt sich ein paar leckere Insektenhäppchen, während Fritzi bei der gut bewährten „Stulle“ bleibt), geht es direkt weiter ins Schulhaus Riethof. Sehr idyllisch mitten in Zürich an einem Weinberg gelegen, wo es den lustigsten Wein der Welt zu kaufen gibt.
Zweifel Wein.
Ohne Zweifel ein guter Name. Sehr kreativ. Allerdings, ob es zweifellos ein Verkaufsschlager ist, bleibt ein kleiner Zweifel… denn: „Kaufen oder nicht kaufen, das ist beim Zweifel- Wein die Frage…“ hätte Shakespeare ihn getrunken?
Würde der Wein „Verzweifel-Wein“ heißen, wäre es hingegen zweifelsfrei ein trauriger Tropfen.
Beim Zweifel-Wein stattdessen bleibt die Qualität anzuzweifeln und damit offen, denn Fritzi hatte zuviele Zweifel den Wein zu probieren und Balduin wurde dies´ zweifelsfrei von Fritzi verboten. Aber absolut, völlig unanzweifelbar wächst der Wein auf idyllischem Terrain und könnte seine eigenen Zweifel damit entzweifeln. Beim nächsten Mal wird er probiert. Kein Zweifel.
Die zweite Lesung an diesem Tag war schön und sehr lebendig. Hinterher bekommen jedoch diesmal nicht nur die Kinder Autogramme sondern auch Fritzi und Balduin werden reich beschenkt – mit Kunstwerken aus der Balduingeschichte – fantastische getarnte und ungetarnte Balduine und ein Haufen lieber Worte :-)
Hier eine Zusammenfassung der Kunstwerke der Kinder © bleibt bei den Künstlern selber!
Der Haufen lieber Worte:
„Ich habe es cool gefunden“
„Ich war der Kombischef“ (das schrieb der Junge, der den Diaprojektor bedienen durfteJ)
„Ich fand deine Sprache lustig“
„Balduin, es war lustig und toll“
„Ich fand den Balduin lustig“
„Ich fand toll die Geschichte“
„Es war lustig und es war schön“
Vor dem Schlafengehen liest Frau Sogehtdas Fritzi und Balduin die Kommentare der Kinder vor, sie ist neugierig, wie Fritzis und Balduins Tag war, denn sie selber hat den ganzen Tag über auf einem Baum in der Sonne gelegen und geschlafen. Gemeinsam haben sich alle drei zudem noch die tollen Zeichnungen der Kinder ganz genau angeschaut.
Auf einmal wird Balduin ein bisschen rot. Natürlich nicht vor Wut. Sondern vor Verlegenheit… so viele schöne Balduine haben ihm die Kinder gemalt…da kann man als Chamäleon schonmal ziemlich rot werden…
Mittwoch 27.01.2016
Steinmaur ist heute das Ziel. Da Steinmaur eine dreiviertel Stunde von Zürich entfernt liegt, schellt der Wecker heute sehr früh. Steinmaur liegt auf einem Berg, dem „Lägere-Berg“.
Vom Singsaal aus, in dem die Lesung stattfindet, bestaunen Fritzi und Balduin einen fantastischen Sonnenaufgang über Zürich und vergessen dabei ganz und gar ein Foto von dem tollen Naturschauspiel zu machen.
Heute bleibt Balduin grün. Und das direkt zweimal an diesem Vormittag. Das Publikum sind vier sehr nette Kindergartengruppen, die sehr viel über Chamäleons wissen.
Fritzi und Balduin werden rundum gut betreut und danach gibt es sogar noch typische „Lägere-Berg“-Geschenke von der fröhlichen und tatkräftigen Frau Würsch. „Lägere- Hüpfli“ (das sind kleine Kuchen) und „Lägere-Stei“ (Das sind Steine vom Berg – in Form von Pralinen). Balduin ist ein bisschen enttäuscht, er hatte bei den „Lägere-Hüpfli“ auf Grashüpfer gehofft und natürlich wollte er echte Bergsteine haben und keine Pralinen. Fritzi aber hat sich sehr gefreut :-).
„Können wir heute Nachmittag auf den Ütli-Berg fahren?“, fragt Balduin nach der Lesung.
„Möchtest du „Ütli-Hüpfli“ fangen?“, fragt Fritzi zurück. „Ja und „Ütli-Stei“ sammeln.“, erklärt Balduin. Das Wetter ist prima – also fahren die beiden nach den Lesungen tatsächlich auf den Ütli-Berg. Sie haben eine prächtige Aussicht auf die Alpen…während Fritzi dann ein Brötchenpicknick auf einer Bank macht, sucht Balduin schöne „Stei“ und „Hüpfli“ (bei den Steinen mit Erfolg, Hüpfli findet er nicht, aber ein paar kleine Käferli) und dann bekommt Balduin sogar noch Lust zu jodeln…
Balduin jodelt auf dem Ütli-Berg…Link
Donnerstag 28.01.2016
Es geht noch einmal nach Riedhof… diesmal sieht Balduin rot – und zwar erst vor den Drittklässlern und dann vor den Erstklässlern. In Riedhof möchten Balduin und Fritzi am Liebsten länger bleiben. Hier im Schulhaus sind alle so nett, die Lehrer und die Schüler… und überhaupt ist auch noch die Gegend sehr sehr schön.
Im Schulhaus Riedhof gibt es zudem ein Ritual, dass jedes Kind zu seinem Geburtstag ein Geschenkli in einem Geschenkböxli bekommt. Als Balduin das hört, möchte er mindestens bis zu seinem Geburtstag in Riedhof bleiben… Fritzi gefällt vor Allem das Wort „Geschenkböxli“.
Balduin quengelt im Auto, dass er sofort wieder zurück möchte zu all den freundlichen Kindern und zu den Geschenkli, die in die Geschenkböxli kommen. „Wie wäre es mit einem Ausflug, nach Rapperswill? Dort soll es richtig hübsch sein.“, versucht Fritzi ihn abzulenken. „Bekomme ich dort ein Geschenkli?“, fragt Balduin sofort. „Vielleicht.“, sagt Fritzi geheimnisvoll. Mit der Bahn am Zürisee entlang geht es alsbald darauf nach Rapperswill. Balduin und Fritzi entdecken dort eine schöne kleine Altstadt, eine prachtvolle Burg, eine geheimnisvolle Grotte und finden außerdem noch eine Wiese mit Hirschen. Balduin ist begeistert. „Ist das das Geschenk?“, fragt er aufgeregt. Fritzi überlegt, dann sagt sei: „Ja, Rapperswill ist heute unser Geschenkli.“
Frau Sogehtdas hat im Hotel geschlafen und hat danach alle Koffer gepackt, denn morgen geht es direkt nach den Lesungen zurück nach Hause.
Freitag 29.01.2016
Balduin und Fritzi freuen sich auf zwei Lesungen im Schulhaus Buhn…auch heute wieder sieht Balduin rot.
Man soll ja nach Hause gehen, wenn´s am Schönsten ist… Das hat diesmal in der Schweiz wunderbar gepasst:
Zu guter Letzt also zwei rundum schöne Lesungen und in der zweiten Lesung wird sogar ganz besonders viel gelacht.
Nach beiden Lesungen hat Fritzi von vielen Kindern den Auftrag bekommen Balduin Grüße auszurichten.
Das macht die natürlich auch und Balduin freut sich im Auto über all die Grüße.
Ein Junge (A.) aber bat Fritzi dem Balduin von dem Kommentar zu erzählen, welches er in der Lesung gemacht hatte.
Auf Fritzis Frage hin, warum sich Chamäleons tarnen sagte nämlich dieser Junge (A.): „Für manch ein größeres Tier ist so ein Chamäleon sicherlich ein leckerer Happen.“
Bei dieser äußerst kreativen und sehr richtigen Bemerkung musste nicht nur Fritzi schmunzeln :-).
Balduin beschwert sich allerdings direkt darüber: „Ich bin doch kein Happen…und lecker bin ich auch nicht!“ Dann muss er aber doch kichern, diese Formulierung gefällt ihm nämlich eigentlich sehr gut – auch wenn er natürlich kein leckerer Happen sein möchte.
Die Rückfahrt dauert sehr lang diesmal… es ist mächtig was los auf den Straßen und leider auch sehr viele Unfälle. Zum Glück kommen Fritzi, Frau Sogehtdas und Balduin heil zu Hause an (nach 9,5h (mit kleiner Raststattpause)).
Es war wieder eine sehr schöne Reise. Alle drei (Fritzi, Frau Sogehtdas und Balduin) sind sehr dankbar für alle netten Menschen groß und klein, die sie auf dieser Reise treffen durften und auch für die tollen Erlebnisse, fröhlichen Begegnungen und das Engagement von Schule und Kultur! DANKE!