In der Stadt, die es sehr wohl gibt! Bielefeld am 12.07.2017
Kurz vor den Ferien sind Fritzi und Balduin in die Martinschule zum „Rot sehen“ eingeladen. Bei strömendem Regen fährt das Balduinmobil los und bei strömendem Regen kommt das Balduinmobil kurz vor Bielefeld an…so viel Regen…wahnsinn!
Von wegen Bielefeld ist die Stadt, die es nicht gibt…Bielefeld gibt es sehr wohl. Allerdings darf man heute irgendwie nicht sofort nach Bielefeld hinein. Fritzi und Balduin kommen deshalb viel zu spät. Die letzten 5 Fahrminuten ist durchgehend Stau, sozusagen von der Autobahn bis zur Martinschule…
Aber irgendwann hat jeder Stau auch ein Ende und irgendwann landen Fritzi und Balduin an. Fritzi wird von allen Lehrern freundlich begrüßt und dann verschwinden ALLE Lehrer in einem Raum und singen (das allerdings sehr schön!). Mhm. Da darf man wohl nicht stören. Gerade als Fritzi überlegt, was sie jetzt machen soll und wo sie wohl lesen wird und wen sie fragen könnte, kommt die Konrektorin Frau Merker aus dem „singenden Raum“, begrüßt Fritzi kurz und herzlich und übergibt sie dann dem Hausmeister. Zum Glück geht dann alles fix mit der Hilfe des netten Hausmeisters. Der Raum ist bereits toll hergerichtet worden und der restliche Aufbau geht gemeinsam auch schnell.
„Ich muss nochmal aufs Klo!“, ruft Fritzi und Balduin ruft: „Schon wieder?“ Er legt sich hingegen noch einmal gemütlich hin, sind ja noch 5 Minuten Zeit bis die Kinder kommen…
Trotz weiterhin Regen Regen Regen, haben die Kinder beste Laune und es werden zwei fröhlich lustig amüsante Lesungsshows.
Nach der 2. Lesung müssen die Kinder schnell weg, denn es gibt Mittagessen. „Seitanwürste mit Kartoffelsalat gibt es, ganz vegetarisch.“, sagt Frau Merker und lädt Fritzi und Balduin sogar zum Mittagessen ein. Eigentlich prima, Fritzi ist begeistert, dass es in dieser Schule offenbar auch manchmal vegetarisches Essen gibt. Allerdings muss noch so viel eingepackt werden und Fritzi hat zwischen den Lesungsshows eine große Portion Frühstücksbrei verdrückt… also schlägt Fritzi die tolle Einladung aus. Sue sieht nicht, dass Balduin davon gar nicht so begeistert ist, er hat Hunger…
Auf dem Rückweg macht Fritzi einen kurzen Abstecher in der Brockensammlung Bethel, sie sucht einen schönen Spiegel mit einem besonderen Rahmen. Sie findet leider keinen aber ihre Erinnerungen werden wach: „Weißt du Balduin, ich habe mal hier in Bethel gearbeitet.“ „Was ist denn Bethel?“, fragt Balduin. „Das ist ein Stadtteil von Bielefeld und dort finden viele Menschen mit Einschränkungen und Behinderungen ein schönes zu Hause. Sie können dort wohnen und arbeiten und bekommen die Unterstützung, die sie brauchen. Ich habe da auch gewohnt und habe mich sehr wohl gefühlt.“, erklärt Fritzi. „Was hast du denn da gearbeitet?“, fragt Balduin. „Ich habe auf einer Wohngruppe gearbeitet – Frühstück zubereitet, Ausflüge gemacht und da geholfen, wo die Bewohner Hilfe brauchten. Das war ein halbes Jahr lang, so ein freiwilliges halbes Jahr war ich dort…“, erzählt Fritzi. „Wie lange ist das her und wie war das denn so?“, fragt Balduin neugierig. „Oh, das ist lange her… 25 Jahre bestimmt. Es war toll und mir hat das viel Spaß gemacht.“, antwortet Fritzi. „Boah du bist ja alt!!“, sagt Balduin und grinst. „Na, im Gegensatz zu dir schon…uralt sogar“, kontert Fritzi ebenfalls grinsend. „Warum bist du dann da nur so kurz geblieben?“, fragt Balduin weiter. „Weil meine Ausbildung zur Logopädin in Berlin begonnen hat…da war ich ganz schön traurig.“, sagt Fritzi. „Warum?“, fragt Balduin. „Naja, in Bethel waren alle so nett, die Bewohner, die Mitarbeiter, es hat mir total Spaß gemacht, dort zu leben und zu arbeiten und ich wusste ja nicht, wie das dann in der Ausbildung wird. War aber dann alles auch gut.“, erzählt Fritzi. „Und wann kriege ich jetzt endlich was zu essen?“, beschwert sich Balduin plötzlich.
So geht es ja nicht. Mit einem hungrigen Chamäleon fährt Fritzi nicht 2h bis nach Bochum zurück. Also geht es noch zum Veggie Delicious.
„Immer vegetarisch!“, schimpft Balduin. „Das liegt daran, dass ich Vegetarierin bin.“, rechtfertigt sich Fritzi. „Du kannst Dir ja noch eine Fliege fangen auf dem Weg.“
Es schmeckt allerdings prima, ganz besonders der panierte Tofu und Balduin ist zufrieden…tatsächlich krabbelt dem Balduin im Auto auf der Rückfahrt dann doch noch eine Spinne direkt vor die Zunge. „Lecker!“, ruft Balduin und schnappt zu. Übrigens regnet es immernoch und bei strömendem Regen kommen Balduin und Fritzi am späten Nachmittag wieder zu Hause an!
Ein sehr regnerischer und schöner Lesungstag war das, herzlichsten Dank allen Beteiligten dafür… und jetzt wünscht Fritzi und ihre Puppencombo erst einmal: SCHÖNE FERIEN!!!!