Balduins Lesereise im Dezember 2011
11.12.2011 auf dem Mittelaltertlichen Weihnachtsmarkt in Siegburg
Am Sonntag sind die Fritzi und ich nach Siegburg gereist. Am nächsten Tag mussten wir nämlich schon um 8h zum Lesen in der Stadtbibliothek Siegburg sein. Da hat Fritzi kurzerhand beschlossen, dass sie an einem Montag morgen nicht über die vollen Autobahnen von Bochum nach Siegburg fahren möchte und so sind wir dann eben schon am Sonntag Nachmittag gefahren und haben in Siegburg übernachtet. Ich fand das toll, weil in Siegburg gibt es in der Vorweihnachtszeit einen Mittelalterlichen Weihnachtsmarkt und da durfte ich dann mit der Fritzi am Sonntag Abend hingehen.
Das war sooooo aufregend! Da gibt es offenes (!!!) Feuer und ganz viele Kerzen. Und auf einer Bühne gibt es Gaukler, die Quatsch machen und Feuerspucker, die wie Drachen echtes Feuer spucken können. Das ist soooo toll! Alles sieht dort ganz alt aus und ist aus Holz gemacht, sogar die Mülleimer. Fritzi hat gesagt, dass das früher im Mittelalter wirklich so war. Das muss ja wirklich spannend gewesen sein im Mittelalter, finde ich – mit offenem Feuer und Gauklern und Holzhütten. Die Verkäufer sind auf diesem Weihnachtsmarkt natürlich alle mittelalterlich kleidet, haben Gewänder aus Leinen an und seltsame Hüte auf den Köpfen. Und außerdem sprechen sie alle ganz komisch. Sie sagen Worte wie: „Wohl an! Was wünschet Ihr? Womit kann ich Ihnen dienlich sein?“ und zum Abschied sagen sie nicht „Tschüss!“, sondern sie sagen „Gehabt Euch wohl!“ Hihi, das war irgendwie immer lustig, was die da gesagt haben.
In der Taverne hab ich noch eine ganz tolle Mittelalter-Frau kennengelernt, die Andrea! Sie wollte mich sofort küssen. Das fand ich ja erst gar nicht so gut, aber dann dachte ich, sie mag mich bestimmt küssen, weil sie mich süß findet und habe es über mich ergehen lassen. Natürlich NUR auf die Wange. Aber nach dem Kuss hat sie tatsächlich zu mir gesagt: „Das war schön, aber warum wirst Du noch kein Prinz?“
Sie fand mich gar nicht süß, sie dachte, ich wäre ein Frosch!!!!! Und ich würde nach dem Kuss zum Prinzen!!!
Ich war sehr beleidigt. Ich bin doch kein Frosch!!! Aber dann hat sie sich entschuldigt und hat gesagt, dass sie einfach nur grün gesehen hätte und gehofft hatte, ich wäre ihr Märchenprinz. Und Fritzi hat mich auch getröstet und hat gesagt, dass es doch etwas Tolles sei für einen Froschkönig gehalten zu werden. Naja und Frösche haben immerhin genau so eine tolle Zunge wie wir Chamäleons, sie sind so grün wie wir UND sie können super springen. Also habe ich der Andrea verziehen, auch wenn so ein Frosch natürlich nicht die Farbe wechseln kann, so wie ich – wenn ich will. Damit Ihr Euch den mittelalterlichen Weihnachtsmarkt vorstellen könnt, haben wir auch ein paar Bilder gemacht, die Fritzi und ich. (oder auch „machen lassen“:-)):
Ankunft auf dem Weihnachtsmarkt: Hier hat mich die Fritzi gerade angeleint und wir haben uns ein bisschen darüber gestritten, weil ich natürlich nicht angeleint sein wollte, deshalb schauen wir beide nicht sooo glücklich.
Hier bin ich an der Taverne, da gab es leckere Getränke. Neben mir stand ein Ritter, ist das nicht cool?!? Und da es wirklich rappelvoll war auf dem Markt, war ich dann doch ganz froh angeleint zu sein, sonst hätte ich wohl leicht verloren gehen können…aber das hab ich der Fritzi natürlich nicht gesagt. :-)
Und hier werde ich von der Andrea in der Taverne geküsst… hihi.
Das ist eine mittelalterliche Riesenfliege (also jetzt natürlich nicht die Fritzi, sondern das Wesen links im Bild), sie heißt „Esmeralda“… ich habe ihr in den Rüssel gebissen, schließlich sollte sie gleich wissen, dass ich mit ihr kämpfe, wenn es sein muss. Allerdings hat sie mir danach ins Ohr getrötet und da war ich mir dann nicht mehr sicher, ob es wirklich eine Riesenfliege war oder gar ein mittelalterlicher Elefant…?!?
Am offenen Feuer haben wir mit sehr netten Menschen geplaudert und alle fanden mich total interessant:
Und ich war sehr beeindruckt, was die im Mittelalter schon für tolle Sachen hergestellt haben. Damals gab es also auch schon Froschkönige und sogar auch den Weihnachtsmann.
Dann wurde es uns zu kalt und wir sind zum Abschluss einen Tee trinken gegangen in einem (ganz nicht mittelalterlichen) Cafe:
12.12.2011 Lesungen in der Stadtbibliothek Siegburg
Am frühen Morgen um kurz vor 8h, wurden wir sehr herzlich von der Veranstaltungsorganisatorin Frau Pilger begrüßt. Sie war freundlich, fröhlich und frisch… ganz im Gegensatz zu mir. Ich war ganz schön müde am Montag morgen vor den Lesungen. So musste Fritzi ihren Aufbau ganz alleine machen – die nette Frau Pilger hat aber tatkräftig mit angepackt und ich konnte mich in Fritzis Tasche noch einmal einkuscheln und schlafen. Schööön.
Dann kamen die Kinder und ich war natürlich sofort wieder topfit!
Beide Lesungen haben viel Spaß gemacht und waren sehr fröhlich und lebendig!
Aber seht selbst: