Ab in die Schweiz! Mit der Prinzessin und Balduin auf Lesereise in und um Zürich 17. bis 22. Mai 2015
Sonntag 17. Mai 2015
Um 12h ist das Auto gepackt, diesmal sind alle mit von der Partie auch Frau Sogehtdas und die Prinzessin. Da es wieder in die Schweiz geht, klappt es natürlich nicht,dass man zur Sesamstraßenzeit im Hotel ist. Die Straßen sind voll – Erst um 20.30h landet das Balduinmobil im Hotel. Bis auf Fritzi schlafen alle und so ist auch nur Fritzi ein bisschen gestresst, weil es einfach soooo viel auszupacken gibt, wenn man eine Woche mit 1 Person und drei Puppen unterwegs ist. Fritzi hat aber den allergrößten Koffer.
Na, wem gehört wohl welcher Koffer?
Montag 18. Mai 2015
Heute geht es nach Dübendorf. Die Lehrerin, Frau Schibli, hat der Fritzi vorher noch gemailt, dass die Fritzi bereits um 6.30h in der Schule sein kann, sie selber sei nämlich ab 6.00h vor Ort. Auf der Autofahrt nach Zürich hat Fritzi dem Balduin, Frau Sogehtdas und der Prinzessin davon erzählt. „Das schaffst du nie!“, war Balduins Reaktion, „Wir müssen dich doch so oft morgens noch einmal wachrütteln.“ Die Prinzessin hat wissend gekichert und Frau Sogehtdas sagte nur gähnend: „Ich würde das auch nicht schaffen.“, dann hat sie sich in die andere Richtung zusammengerollt und schlief weiter.
Es stimmt. Als um 5.50h an diesem Montag der Wecker klingelt, ist die Fritzi noch so müde, dass sie sich noch etwa 100x hin und her wälzt und bis 6.15h schläft. Balduin, die Prinzessin und selbst Frau Sogehtdas spielen inzwischen laut den Wecker und machen die unmöglichsten Geräusche, damit Fritzi die Augen öffnet. Sie grunzen, fauchen, bellen, kichern und krächzen. Endlich ist die Fritzi richtig wach: „Wer soll denn bei dem Krach hier schlafen!“, gähnt sie und wandert ins Bad. Da ist es dann schon fast 6.30h. „Wir kommen zu spät, wir kommen zu spät, wir kommen zu spät!“, ruft die Prinzessin Fritzi durch die geschlossene Badezimmertür zu. „Alles wird gut! Ich beeile mich!“, ruft Fritzi zurück. Beim Frühstück erklärt Fritzi, dass sie Frau Schibli natürlich bereits gemailt hatte, dass sie erst gegen 7.30h da sein wird… „Um 6.30h dort anzukommen, das war doch nur ein Angebot von der Lehrerin.“, erklärt Fritzi. „Und wie spät ist es jetzt?“, fragt Balduin. „Viertel vor Nesquick, Zeit zum Umrühren!“, antwortet unerwartet Frau Sogehtdas. Alle lachen. „Also, Viertel vor Nesquick, Zeit zum Loszufahren.“, grinst Fritzi. „Dann kommen wir also gar nicht zu spät.“, fragt die Prinzessin besorgt, als sie mit Fritzi um 7.15h im Auto sitzt. „Nein, wir kommen ganz pünktlich.“, sagt Fritzi.
Während die Prinzessin mit der Fritzi im Auto sitzt, sind Frau Sogehtdas und Balduin zum „Zürisee“ unterwegs, da gibt es um diese Jahreszeit nämlich viele leckere Insekten zu fangen…
Heute ist 2x hintereinander die Prinzessin „dran“, vor zwei 3.und zwei 2. Klassen.
Frau Schibli begrüßt die beiden sehr herzlich, überhaupt sind alle Lehrer und Mitarbeiter in Dübendorf sehr nett und sehr hilfsbereit. Es wird ein pupsig lustiger Vormittag, in dem alle viel lernen.
Auch die Fritzi, denn z.B. schlägt ein Junge zur Lösung für das Pupsproblem der Prinzessin einen „Po-Stöpsel“ vor. Was für eine Idee!!! Sehr kreativ. Aber Fritzi ist auch froh, dass die Prinzessin diese Idee nicht mitbekommen hat und erst kurz danach von ihrem Vormittagsschläfchen aufwacht…
Nach der 2. Lesung bekommt die Prinzessin viele Fragen gestellt:
Bist du eigentlich echt?
Du hast doch gar kein echtes Herz! Oder? („Natürlich hab ich ein Herz!“, beschwert sich die Prinzessin)
Du hast ja gar keine richtige Hand und keine richtigen Füße… („Wohl!“, sagt die Prinzessin)
Bist du eine Puppe oder ein Mensch? („Das weiß ich nicht!“, antwortet die Prinzessin)
Wie kannst du denn sprechen? („Das weiß ich auch nicht.“, antwortet die Prinzessin wahrheitsgemäß)
Wie wachsen deine Haare? („Sie wachsen gar nicht, sie waren immer schon so!“, seufzt die Prinzessin)
Trotz all´ der Fragen, wird die Prinzessin geherzt und gedrückt. Schön war es in Dübendorf.
Zurück fahren Fritzi und die Prinzessin „über Land“, also über den Züriberg. Dabei entdecken sie echte Kühe, echte Ziegen und Schafe und haben einen tollen Blick auf Zürich. Zudem ist das Wetter großartig. Die Schweiz ist schon pittoresque!
„Vielleicht machen wir mit Balduin und Frau Sogehtdas nachher noch einen Ausflug.“, sagt Fritzi. „Auja!“, freut sich die Prinzessin.
Das Wetter bleibt auch nachmittags stabil und so geht’s direkt mit der „Wassertram“ zum Zürisee. Ja, es fährt sozusagen eine Tram im Wasser. Eigentlich ist das natürlich ein Boot, aber es gehört zu den „öffentlichen Verkehrsmitteln“ von Zürich.
So entdecken allesamt den Zürisee…Frau Sogehtdas und Balduin haben die schönsten Ecken am Vormittag bereits gefunden (und von Insekten – insbesondere Mücken – befreit) und zeigen sie nun der Prinzessin und Fritzi. Neben Segelbooten, Badenden (Hunde und Menschen), kleinen Oasen mit bunten Blumen… kommen auch neue Erlebnisse hinzu: ein Zepelin wird gesichtet, einem Geiger wird lange gelauscht, Schwäne werden beobachtet und sogar riesengroße Seifenblasen („Dinosauriergroß!“, findet Balduin) macht ein Mann mit viel Geduld.. Manches wird auf Bildern festgehalten, manche Ereignisse (wie die dinosauriergroßen Seifenblasen) wollen einfach nicht aufs Bild passen…
„Das war richtig toll heute.“, sagt die Prinzessin kurz vor dem Einschlafen.
Dienstag 19. Mai 2015
Fritzi kommt nicht aus dem Bett.
„So geht das aber nicht.“, beschwert sich Balduin und hüpft auf der Fritzi herum. „Aufsteh´n, Aufsteh´n, Aufsteh´n!“, zetert er. Nun sind auch Frau Sogehtdas und die Prinzessin wach geworden, dabei dürften die beiden heute ausschlafen. „Manno!“, beschwert sich nun auch die Prinzessin. Frau Sogehtdas ermahnt Fritzi: „Fritzi, Du musst jetzt wirklich aufstehen.“ „Ich weiß!“, gähnt die Fritzi und Balduin ruft: „Sag ich doch!“
„Ruhe!“, schreit die Prinzessin und alle sind still, bis auf Frau Sogehtdas, die schnarcht schon wieder.
Die Autofahrt geht nach Ebmatingen, heute ist 2x Balduin sieht rot dran. Allerdings geht es in Richtung Ebmatingen nur mit kleinen Hindernissen. Als Fritzi vor dem Auto in der Tiefgarage steht merkt sie, dass sie im Hotelzimmer (4. Stock) den Autoschlüssel liegen gelassen hat… „Manno!“, ruft Balduin und wird etwas rot. Fritzi seufzt: „Ich weiß, heute ist wohl nicht mein Tag.“, dann flitzt sie nach oben und holt den Schlüssel. „Endlich kann es losgehen!“, freut sich Balduin kurz darauf im Auto – inzwischen wieder ganz grün. Da hat nun aber das Navi etwas dagegen. Das Navi ist verwirrt. Erst möchte es nach rechts, dann nach links… dann schweigt es eine Weile. „Manno!“, beschwert sich jetzt Fritzi. „Ich glaub, es ist auch nicht der Tag vom Navi.“, bemerkt Balduin. „Vielleicht ist heute nur dein Tag?“, schlägt Fritzi vor. „Ja! Heute ist mein Tag!“, ruft Balduin und prompt findet plötzlich auch das Navi den Weg. Nun klappt alles. Etwas verspätet landen Balduin und Fritzi an der Schule. Frau Weber, die Bibliothekarin der Schule, hat die beiden schon erwartet, ist aber sehr entspannt. Sie freut sich, begrüßt die Fritzi herzlichst und so startet die erste Lesung dann doch noch pünktlich um 8.30h.
In der Pause zwischen den Lesungen besucht Fritzi die nette Frau Weber in der schönen Schulbibliothek, dann möchte sie sich noch einen Kaffee im Lehrerzimmer holen. Dafür muss Fritzi den Pausenhof überqueren und wird von den Kindergartenkindern, die in der ersten Lesung waren, entdeckt. So plaudert Fritzi kurz mit den Kindern. Ein Junge erklärt ihr, wie das in der Lesung alles war: „Ich weiß ganz genau, wie der Balduin sprechen kann. Er hat eine Batterie im Bauch.“ :-)
Während Fritzi unterwegs ist, macht Balduin ein Nickerchen.
Dann geht die zweite Lesung los. Mitten in der Lesung ist plötzlich ein falsches Bild auf der Leinwand. Na sowas?!? „Ich hab doch aber vorhin alle Bilder wieder richtig sortiert. Komisch“, sagt die Fritzi. „Oh.“, sagt die Erzieherin, „Vielleicht war jemand hier im Raum? Direkt nebenan ist nämlich eine 6. Klasse…?“ Die Kinder lachen, Fritzi sortiert die Bilder um und kichert auch. Als alles wieder in Ordnung ist und die Lesung weitergeht, sagt ein kleines Mädchen: „Ich muss mal.“ „Oh.“, sagt die Erzieherin, dann fragt sie vorsichtshalber: „Muss noch jemand?“ Das jedoch war keine so gute Idee, denn nun steht die halbe Gruppe auf und geht auf die Toilette. So eine Lesung ist eben immer anders und es gibt dabei größere und kleinere Überraschungen. Trotzdem sind alle begeistert am Ende der Lesung auch Fritzi, denn alle Kinder, wirklich alle (!!!) sagen „Danke!“ bei der Autogrammstunde.
Während Fritzi ihre Sachen wieder zusammenpackt, kommen plötzlich mit gesenktem Kopf zwei Jungen der 6. Klasse nebenan und ihr Lehrer in den Raum. Es stellt sich heraus: das sind die „Dia-Vertausch-Übeltäter“. Sie entschuldigen sich bei der Fritzi und sie erklären ihr auf Schwitzer Dütsch, sie wollten gar nichts „vertuschen“ (also vertauschen, aber lustig, dass das auf Schwitzer Dütsch “vertuschen” ausgesprochen wurde), sie fanden nur den Diaprojektor und die Dias so spannend. Deshalb haben sie sich das alles genauer angeschaut und dann aus Versehen alles „vertuscht“. Das kann die Fritzi gut verstehen und alles ist vergessen und verziehen. Und so können die beiden Jungen auch wieder erhobenen Hauptes den Raum verlassen. „Das war mutig von den Jungen!“, findet Balduin. „Stimmt.“, sagt Fritzi.
Im Hotelzimmer wird heute gesund zu Mittag gegessen. Das gefällt der Prinzessin nicht so gut: „Ich mag lieber Pizza.“, mäkelt sie herum. Dann schmeckt ihr der selbergemachte Salat aber doch ganz gut.
Da das Wetter nicht so gut ist, machen Fritzi, die Prinzessin und Balduin nur einen kurzen Abstecher im Züricher Bahnhof. „Der ist ja riesengroß!“, staunt Balduin. Und in der ebenfalls riesengroßen Eingangshalle hängt zudem ein riesengroßer Engel. „Wie schön!“, freut sich die Prinzessin.
„Ich freu mich schon auf morgen.“, sagt Balduin kurz vor dem Einschlafen. „Warum?“, fragt Fritzi. „Na,weil morgen auch mein Tag ist.“, erklärt Balduin. „Oh. Ich hoffe, dass Morgen auch wieder mein Tag ist.“, fügt Fritzi hinzu. „Und mein Tag!“, ruft die Prinzessin. „Und auch der Tag vom Navi.“, sagt Balduin noch. „Ohja!“, sagt Fritzi. „Das ist besonders wichtig, denn Morgen müssen wir bis nach Winterthur.“ „Liegt da Schnee?“, fragt die Prinzessin. „Hä?“, fragt Balduin. „Na, weil es Winter-thur heißt und ganz weit weg ist.“, erklärt die Prinzessin. „Hihi, bestimmt wohnt da auch der Weihnachtsmann.“, sagt Balduin. „In echt?“, fragt die Prinzessin. „Nein. So weit weg müssen wir nicht morgen, der Weihnachtsmann wohnt so weit ich weiß am Nordpol und das ist ganz viele Stunden von hier und Winterthur ist nur etwa 1 Stunde von hier.“, erklärt Fritzi. „Vielleicht haben die schweizer Kinder einen eigenen Weihnachtsmann und der wohnt in Winterthur…“, überlegt die Prinzessin. „Vielleicht…im Winter liegt in Winterthur jedenfalls bestimmt auch Schnee.“, sagt Fritzi. „Na klar, sonst hieße es doch auch nicht Winterthur.“, sagt Balduin. „Weihnachtsmann und Schnee hin oder her, jetzt freut sich der Körper über Schlaf so sehr!“, reimt Frau Sogehtdas. Einen Augenblick später reiben sich die Prinzessin und Balduin ihre Augen, Fritzi gähnt und Frau Sogehtdas schnarcht bereits.
Mittwoch 20. Mai 2015
An diesem Morgen ist die Fritzi topfit. Diesmal mag der Balduin aber gar nicht aufstehen. „Ich habe von einer riesengroßen Spinne geträumt, die mich fressen wollte“, erklärt er leise, denn Frau Sogehtdas und die Prinzessin schlafen noch. „Ei, ei, ei. Das ist schlimm.“, flüstert die Fritzi zurück. „Gibt es hier in der Schweiz riesengroße Spinnen?“, fragt Balduin. „Nein. Nur im Zoo und die sind eingesperrt.“, beruhigt ihn Fritzi. „Gehen wir heute in den Zoo?“, fragt Balduin. „Das ist eine gute Idee. Vielleicht treffen wir uns dort später mit Frau Sogehtdas und der Prinzessin?“, schlägt Fritzi vor. „Auja!“, ruft Balduin nun bester Laune und überraschend laut, springt aus dem Bett und schon sind auch Frau Sogehtdas und die Prinzessin wach.
In Winterthur gibt es eine herzliche Begrüßung. Frau Landolt und alle anderen Lehrer und Lehrerinnen sind sehr sehr freundlich, positiv und hilfsbereit. Es gibt sogar eine richtige Bühne mit Schweinwerfern…
Beide Lesungen klappen gut und machen Spaß.
Fritzi lernt zudem ein neues Wort „hassig“. Das ist ein schweizer Wort und einfach ein anderes Wort für „wütend“. Fritzi lernt außerdem, dass der Punkt auf dem „i“ in der Schweiz „Tüpfelchen“ genannt wird. Beim Autogramme schreiben vergißt die Fritzi bei einem Mädchen nämlich das „Tüpfelchen“ auf dem „i“ und das Mädchen sagt sogleich: „Mein „i“ wird aber mit einem Tüpfelchen geschrieben.“ Ist das nicht schön? Schöner kann man das ja wohl kaum sagen!
Nach den Lesungen geht es direkt in den Zoo und auch ins Aquarium. Balduin freut sich sehr. Und er macht ein paar Suchbilder im Aquarium. Na, entdeckt Ihr die Tiere? Sogar ein Chamäleon ist mit dabei…
Die Pinguine gefallen Allen gut, sodass sie lange beobachtet werden. „Warum sind da so viele Pinguine in dem kleinen Raum?`“, fragt die Prinzessin. „Mögen die sich so sehr?“ „Naja, Pinguine leben generell in großen Gruppen zusammen.“, erklärt Frau Sogehtdas. „Warum?“, fragt die Prinzessin. „So können sie sich wenn es kalt ist gegenseitig wärmen.“, erklärt Frau Sogehtdas. „Aber es ist doch gar nicht kalt.“, wundert sich die Prinzessin. „Hier nicht, aber da wo die Pinguine normalerweise wohnen ist es kalt.“, erklärt Frau Sogehtdas. „Wo ist das denn? In Winterthur? Beim schweizer Weihnachtsmann?“, fragt die Prinzessin.
Kurz darauf entdecken sie eine Vogelspinne. Da muss Balduin wieder an seinen Traum denken. Im Dschungel kann eine große Vogelspinne einem Chamäleon wirklich gefährlich werden. Aber diese hier ist eingesperrt und schläft zudem gerade (oder sie “lauert”, aber das sagen wir dem Balduin besser nicht!).
Balduin möchte jedenfalls kein Foto mit ihr machen. Aber die Prinzessin stellt sich direkt neben die Spinne und die Kröte für ein Foto…
Später entdecken alle noch Kamele, Storche und Elefanten.
„Mögen die Tiere das im Zoo?“, fragt Balduin auf der Rückfahrt. „Naja.“, sagt Fritzi, „Manche Tiere kennen es gar nicht anders. Sie leben schon immer im Zoo. Es ist für die Tiere natürlich auch ein ungefährlicher Ort, sie bekommen dort regelmäßig etwas zu fressen und werden versorgt, wenn sie krank sind und es gibt keine Tiere, die ihnen gefährlich werden können. Da wo die Tiere normalerweise wohnen, ist das ja nicht so. Aber andrerseits ist es im Zoo viel enger als in der freien Natur und die Tiere sind natürlich im Zoo immer eingesperrt.“ „Mhm. Ich mag nicht eingesperrt sein.“, sagt Balduin. „Ich auch nicht!“, ruft die Prinzessin.
Abends im Bett verrät Balduin jedoch: „Ich fand es aber richtig gut, dass die Vogelspinne eingesperrt war. Vielleicht könnte man in einem Zoo nur gefährliche Tiere einsperren und alle anderen dürfen frei sein?“ „Aber jedes Tier ist doch für ein anderes Tier gefährlich… das ist dann sehr schwierig auszuwählen, welches Tier man einsperrt und welches nicht.“, gibt Fritzi zu bedenken. „Ich mag jetzt e-n-d-l-i-c-h schlafen.“, ruft die Prinzessin. „Licht aus, Augen zu und Mensch und Tier finden nun Ruh.“, reimt Frau Sogehtdas. Alle kichern und Fritzi knipst das Licht aus.
Donnerstag 21. Mai 2015
Heute hat die Fritzi Kopfschmerzen. Es regnet und es ist kalt draußen. So ist das eben manchmal… Heute sind Balduin und Fritzi in einer Schule in Adliswil gebucht. Die sehr nette und sehr hilfsbereite Frau Baumann, winkt Fritzi fröhlich vor dem Schulhaus wartend zu und hat sogar einen Parkplatz für die Fritzi reserviert. Sie hilft bei Allem mit und so plaudern Fritzi und Frau Baumann dabei ein Weilchen. Frau Baumann in Schwitzer Dütsch und Fritzi auf Hochdeutsch. So langsam hört sich die Fritzi ein und versteht etwa 70 % von dem was die Frau Baumann sagt…
Hier in der Schweiz sagt man übrigens, dass Chamäleons die Farbe „verwechseln“ können. Das findet Balduin lustig: „Ich würde nie eine Farbe verwechseln, ich weiß immer ganz genau, welche Farbe ich gerade habe.“ Aber das meint das Wort „verwechseln“ hier auch nicht, sondern im schweizerischen bedeutet das Wort „verwechseln“ einfach „wechseln“ und wenn die Schweizer „verwechseln“ meinen, sagen sie „vertuschen“ (also „vertauschen“, schweizerisch ausgesprochen „vertuschen“). Da kann man ganz schön durcheinander kommen, schließlich meint „vertuschen“ im Hochdeutschen wieder etwas ganz anderes als das Wort „vertauschen“…
Aber: Hauptsache man versteht sich trotzdem irgendwie und das tun die Frau Baumann und die Fritzi und später auch die Kindergartengruppen in den beiden Lesungen mit jeweils 45 Kinder.
Diesmal hören sie „Balduin bleibt grün“, ein Vormittag ganz ohne Wut, aber mit einem frechen Balduin, der den Kindern gefällt.
Am Nachmittag regnet und regnet und regnet und regnet es. Keiner möchte so richtig vor die Tür…
Fritzi schlägt vor, dass sie mal das Reisetagebuch schreiben könnten. Und Balduin ruft: „Ja, dann schreiben wir alles auf, was die Kinder gesagt haben!“ „Und das was Ihr gesagt habt, du und die Prinzessin.“, fügt Fritzi hinzu. „Und dass was du gesagt hast auch.“, ergänzt die Prinzessin. „Ich habe auch manchmal etwas gesagt.“, mischt sich Frau Sogehtdas ein, die gerade einmal nicht schläft. „Das muss auch mit in das Reisetagebuch.“ „Umso besser, wenn wir das alle zusammen machen! So können wir usn besser erinnern“, freut sich Fritzi.
„Wir fangen mit den Bildern der Kinder an, du musst uns alles vorlesen, Frau Sogehtdas!“, ruft Balduin. Fritzi und Balduin haben nämlich am Tag zuvor von einer ganzen Klasse Bilder geschenkt bekommen, die die Kinder nach der Lesung gemalt haben. Viele Kinder haben sogar darunter auch noch geschrieben, was ihnen an der Lesung gefallen hat. Es sind großartige Kunstwerke (siehe Bild unten, die Einzelbilder sind extra auf ein Foto zusammengefasst, damit man die Bilder nicht digital klauen kann, weil das Copyright natürlich bei den Künstlern verbleibt – wer das klaut kriegt ÄRGER) und tolle Texte (sie werden hier genau zitiert allerdings ohne Angaben von Namen zum Schutz der Autoren).
„Nun gut.“, sagt Frau Sogehtdas und ruckelt an ihrer Brille. „Dann werde ich jetzt vorlesen.“ Dann liest sie alles vor:
„Liebe Fritzi. Danke, dass du uns eine lustige Geschichte erzält hast. Mir hat am besen gefalen, wo Balduin rot geworden ist.“
„Liebe Fritzi, Balduin war shr lustig.“
„Liebe Fritzi, du hast Baduin pupe gut gespilt“
„Liebe Fritzi Mir hat Besonders gut gefalen als der Balduin sauer war und als er ge schnarcht Hat Vielen dank“
„Liebe Fritzi Die Geschichte war tohl.“
„Liebe Fritzi, Die Geschichte mit Balduin war schön. Mir hat an besten die geschichte gefalen.“
„Libe Fritzi, der Balduin Geschichte war lustig und schpanend und am besten hat mir das tanzen gefalen.“
„Liebe Fritzi, ich fand die Geschichte cool.“
„Liebe Fritzi Es war lustig. Dank. Besten war der cameleon rot und grünn.“
„Liebe Fritzi Fanke für die Gesihte hat mier gefalen.“
„Liebe Fritzi, Balduin ist lustig, wenn er wütend ist.“
„Ich war wohl ganz schön wütend gestern…“, bemerkt Balduin. „Oh ja!“, sagt Fritzi „Die Kinder mochten dich aber trotzdem sehr.“ „Wütend sein ist also ok?“, fragt Balduin. „Ja, wütend sein ist genauso ok, wie alle anderen Gefühle ok sind, die man so hat.“, sagt Fritzi. „Zum Beispiel müde sein.“, gähnt jetzt Frau Sogehtdas. „Ich mache nämlich nun ein Nickerchen.“ Balduin und Fritzi lachen. Die Prinzessin ist bereits eingeschlafen. „Was ist mit dir Balduin? Magst du mir noch helfen weiterzuschreiben?“, fragt Fritzi. „Na klar, wer weiß was du sonst schreibst. Ich passe besser auf, dass du alles richtig machst.“, grinst Balduin.
Freitag 22. Mai 2015
Dübendorf ist heute zum zweiten Mal in dieser Woche das Ziel. Nach dem Aufstehen am Morgen, wurde erst einmal aus dem Hotel ausgecheckt und dann das Auto gepackt. Es war ein guter Start der Lesereise in Dübendorf und es ist auch ein guter Abschluss für die Lesereise finden alle. Fritzi freut sich, die nette Frau Schibli und die anderen netten Kolleginnen noch einmal zu treffen.
An diesem Morgen muss die Prinzessin Blubberbauch ganz schön viel tun, denn bei den Kindern ist es ein bisschen unruhiger… schließlich steht das lange Pfingstwochenende bevor – fast so etwas wie kurze Ferien. Schlussendlich aber verzaubert die Prinzessin die Kinder und umgekehrt wird die Prinzessin auch von den Kindern bezaubert!
Danach geht es direkt auf die Autobahn zurück nach Hause.
Und am nächsten Tag wird zu Hause nur noch entspannt… gut, dass Pfingsten ist :-)!
Ich möchte allen schweizer Kindern, Lehrer(innen)/ Erzieher(innen)/Kindergärtner(innen) und sonstigen Mitarbeiter(n)innen, die an dieser Lesereise mitgewirkt haben für das Gelingen derselben von Herzen danken. Mir ist diesmal so viel Herzlichkeit, Offenheit, Interesse, Freude und Hilfsbereischaft begegnet, dass ich dazu wirklich nur aus tiefstem Herzen sagen kann: DANKE!
Noch ein paar Gedanken von der Fritzi zum Abschluss und passend zum aktuellen Kitastreik in Deutschland:
Ich war neugierig und wollte wissen, ob man in der Schweiz eigentlich “Erzieher(in)” oder “Kindergärtner(in)” sagt. Man sagt dort vor Allem: Kindergärtner(in). Dabei fiel mir plötzlich etwas auf, was mir noch nie zuvor aufgefallen ist. Nämlich, dass das Wort „Kindergarten“ das Wort „Garten“ beinhaltet. Ein Kindergärtner ist also ein Mann, der sozusagen einen „Garten“ hegt und pflegt – einen ganz besonderen Garten: einen Garten voller Kinder. So wie jede Blume Zuwendung und Liebe braucht, braucht ein Kind dies´ natürlich in einem noch erheblicherem Maße, damit es in seiner Besonderheit und Individualität – im wahrsten Sinne des Wortes – „erblühen“ kann. Diese Menschen, die diesen Job machen in Deutschland, wie auch in der Schweiz (und in anderen Ländern) sind so wichtig für die Zukunft der Kinder, fast genauso wichtig wie ihre Eltern. Und trotzdem werden sie so schlecht bezahlt, dass es unmöglich ist von einem Kindergärtnerlohn eine Familie ernähren zu können – selbst wenn man Single ist, kommt man kaum mit dem Geld zurecht. Nun könnte man natürlich sagen: Ein Gärtner bekommt auch nicht so viel. Aber Blumen haben auch leider keine so große Lobby (es ist, das sei an dieser Stelle kurz eingefügt, für die Zukunft unserer Welt schon auch wichtig, dass wir Gärtner ordentlich Respekt zollen, aber es geht mir hier jetzt insbesondere um die Kinder). Kinder haben eigentlich eine große Lobby. Sollten sie zumindest. Ich finde es jedenfalls nicht in Ordnung, dass wir von Kindergärtner(innen) so viel Verantwortung und persönlichen und ideellen Einsatz erwarten und sie dann noch nicht einmal vernünftig bezahlen. Wir verheizen also die Menschen in unserem Land, die noch so viel soziales Engagement und Liebe haben, wie es eigentlich für unser Land und die Zukunft unseres Landes dringend vonnöten ist. Das gilt ja überhaupt generell auch für den Pflegebereich (Altenpfleger, Krankenpfleger und Co). All´ diesen außergewöhnlichen Menschen, die diese Arbeiten tun, sollten wir ordentlich Respekt entgegenbringen und wir sollten sie ganz besonders unterstützen – eines Tages nämlich wird jeder von uns den ein oder anderen Menschen aus dieser Branche benötigen…
So doof das also für die Eltern gerade ist, dass die Kitas in Deutschland immer wieder streiken…ich kann nur sagen: Richtig so!!! Immerhin bekommen sie damit auch Aufmerksamkeit für ihre Arbeit, vielleicht folgt danach der nötige Respekt und am Ende sogar ein besseres Gehalt!!!
In diesem Sinne: Ich danke diesen Menschen und hoffe auf eine gute Zukunft für sie und die Kinder! Herzlichst Fritzi Bender