22.-28.01.2017 Lesereise in die Schweiz nach Zürich
22.01.2017
Holadijo!!! Schweiz wir kommen!!!
„Müssen wir nicht eigentlich mal nen Kurs in Schweizerdeutsch machen?“, fragt Fritzi. „Wieso wir können das doch schon, einfach überall ein „li“ dranhängen und das „h“ und das „ch“ wie ein „Kr“ aussprechen…Ikrli krabli guteli Launli!“, erklärt Balduin. „Sosoli!“, lacht Fritzi. „Fritzili,wannli sindli wirli dali?“, fragt Balduin. „Schonli baldli, aberli jetztli Pausli.“, sagt Fritzi. „Primali!“, sagt Balduin.
Eine Pause im Schnee…. Fritzi muss Balduin allerdings immer ganz schnell wieder retten, weil Balduin sich als Chamäleon im Schnee wegen der Kälte nur sehr sehr kurz bewegen kann…trotzdem ist Schnee natürlich toll auch für den Balduin…
23.01.2017
„Richtig, die Schweizlesereise, dass ist doch die, wo man immer sooooo früh aufstehen muss!“, gähnt Fritzi als um 5.30 h der Wecker klingelt, Balduin kichert, er ist bereits hellwach.
Um 7h sitzen die beiden bereits im roten Balduinmobil:
Balduin: „Wir brauchen bald ein neues Auto!“
Fritzi: „Warum?“
Balduin: „Na ist doch klar wegen dem neuen Buch, Balduin macht BLAU!“
Fritzi: „Mhm, das wird dann aber teuer, wenn wir zu jedem Buch ein neues Auto brauchen…“
Balduin: „Stimmt, dann mal ich dieses hier einfach blau an.“
Während Fritzi noch überlegt, was sie darauf sagen soll, sind sie schon am Schulhaus angekommen, wo der nette Herr Hauser mit seiner 6.Klasse sofort zur Stelle ist. Es wird tatkräftig angepackt beim Tragen und Aufbauen – alles prima. Dann „macht Balduin blau“ und alle Erstklässler können ihn gut verstehen.
Die Zweitklässler aus der nächsten Gruppe ebenfalls.
Zurück im Hotel gibts einen Snack auf dem Zimmer und dann wird Mittagspause gemacht. Also von Fritzi, Balduin hingegen stöhnt: „Männo, das ist soooooo langweilig, wenn du schläfst!“ „Wir gehen nachher noch in die Stadt Geld holen und ins Hiltl was essen.“, sagt Fritzi beschwichtigend. „Gibt es im Hiltl auch leckere Fliegen?“, fragt Balduin. „Eigentlich gibts da nur vegetarisches Essen, aber so wie ich Dich kenne spürst Du da auch die ein oder andere Fliege auf!“, grinst Fritzi.
Später im Hiltl ist Balduin doch dann sehr zufrieden mit dem Essen…im Hiltl selber findet er zwar keine einzige Fliege aber auf dem Weg dorthin entdeckt er eine tiefgefrorene Wespe. Die schmeckt ihm auch.
24.01.2017
Heute müssen Balduin und Fritzi 45 Minuten zu der Schule in Winterthur fahren. Aber die Anfahrt lohnt sich, denn in dieser kleinen Schule gibt es nur nette und herzliche Menschen. Balduin und Fritzi lernen im Handumdrehen alle Lehrerinnen kennen und ohne überhaupt irgend etwas tragen zu müssen, sind bereits alle Aufbaugegenstände im Leseraum.
Großartig!
Zunächst sieht Balduin vor überwiegend Erstklässlern rot und danach macht er vor überwiegend Zweitklässlern blau.
Und alle, inklusive Fritzi und Balduin, sind sehr zufrieden.
In der Pause schläft der Balduin und die Fritzi darf ins Lehrerzimmer gehen, um einen Kaffee zu trinken. Aber huch! Der Tisch ist reich gedeckt mit lauter selbstgemachten Leckereien von einer Lehrerin – der Balduin wird ja manchmal rot vor Scham…diesmal wird die Fritzi rot…damit hatte sie nicht gerechnet…
Besonders schön wars heute im Schulhaus in Winterthur:-).
„Und was machen wir heute Nachmittag?“, fragt Balduin auf der Rückfahrt. „Pause.“, sagt Fritzi. „Ach nööööö!“, moppert Balduin. „Wir könnten natürlich auch baden gehen…“, schlägt Fritzi vor. „Uaaaah!“, ruft Balduin aus, „Im Zürisee ist es doch viiiiiiel zu kalt.“ „Doch nicht im Zürisee, in der Badewanne im Hotelzimmer mit Schaum!“, lacht Fritzi. „Ohja mit gaaaanz viel Schaum. Ich mach das Badewasser, ja? Bitte, bitte!“
Gesagt getan. Fritzi macht Pause und Balduin macht Badewasser…
25.01.2017
Nach dem Aufstehen, was schonmal sehr schwierig ist (der Dritte Tag ist immer der Schwierigste auf so einer Lesereise), geht die Fahrt los nach Aeugst am Ablis. Alles läuft zunächst wunderbar nach Plan, bis kurz vorm Ziel…
Das Navi schlägt einen äußerst interessanten Weg vor. Dieser führt den Berg hinauf und in den Wald hinein. „Schau Balduin ein richtiges Winterwonderland!“, freut sich Fritzi. „Was ist das, ein Winterwonderland?“, fragt Balduin. „Das ist ein Winterwunderland mit Schnee überall und auch wie Zuckerguss auf den Bäumen…das ist doch ein wunderschöner Anblick, oder?“, fragt Fritzi. „Stimmt. Vor allem wenn man gemütlich im Auto sitzt.“, grinst Balduin.
Der Weg wird nun plötzlich auch sehr schneeig und es geht recht steil bergauf. Aber immer mal wieder stehen dort auch Häuschen, so denkt Fritzi: Das schaffen wir schon. Das Balduinmobil schafft es auch, doch dann ist am Ende der Straße ein vereister Schneeberg. „Da kommen wir nicht drüber.“, stellt Balduin fest. „Wenden kann ich auch nicht.“, stellt Fritzi fest.
„Und nun?“, fragt Balduin. „Ich ruf mal bei der Lehrerin, die auf uns wartet (Frau Russetti) an.“, sagt Fritzi hoffnungsvoll. Aber da informiert eine Stimme, dass der Teilnehmer nicht erreichbar ist. „Nicht erreichbar.“, sagt Fritzi und beschließt auszusteigen und sich den Schneeberg genauer anzuschauen. Dort steht ein Schild mit der Aufschrift „Schlittelweg“. Zurück im Auto fragt Balduin sofort: „Und können wir mit Anschwung über den Schneeberg hüpfen.“ Fritzi seufzt und sagt: „Nee, das trau ich mich nicht. Aber Balduin, du wirst es nicht glauben, dass ist ein Schlittenfahrweg!“ „Das ist ja großartig.“, freut sich Balduin. Und obwohl Fritzi nicht wirklich zum Lachen zumute ist, muss sie darüber lachen. „Naja, erstmal müssen wir zu der Schule und ich weiß nicht genau, wie ich den Schlittenweg, ohne hier wenden zu können, wieder zurückfahren soll…“ „Fahr doch einfach rückwärts…“, schlägt Balduin vor. „Naja, das waren sicher 1-2 km und zudem ging es auch manchmal direkt neben dem Weg steil herunter. Aber wahrscheinlich bleibt mir gar nix anderes übrig – vielleicht kann ich ja weiter unten wenden.“, überlegt Fritzi. „Rückwärts, juchuh!“, ruft Balduin begeistert. Und los gehts. 200 Meter klappen prima, dann fährt Fritzi zu weit in den Schnee neben dem Weg und es geht nun leider weder vor noch zurück. Die Reifen drehen durch. „Oh! Was machen wir denn jetzt?“, fragt Balduin. „Ich hab noch eine andere Nummer, da ruf ich jetzt mal an.“, sagt Fritzi, inzwischen deutlich verunsichert. Das merkt auch Balduin und fragt: „Ist es schlimm?“ „Ich glaub schon, das es schlimm ist, wir kommen auf jeden Fall viel zu spät.“, sagt Fritzi mit zittriger Stimme. Sie wählt die andere Nummer und erreicht den Ehemann von einer Lehrerin. Dieser muss erstmal aus Fritzis Kauderwelsch herausfinden, was überhaupt passiert ist. Er ist sehr nett und sagt beruhigend: „Man wird Sie retten, ganz bestimmt!“ Das tröstet Fritzi ein wenig. Dann ruft er bei der Schule an. Fritzi ist inzwischen trotzdem kurz vor den Tränen und beschließt Balduin und sich selber dick einzupacken und in Richtung Schule zu marschieren. Weit kann die Schule nicht sein, das sagt zumindest das Navi. Allerdings ist die Frage, ob man dem Navi noch trauen kann?!
Es ist wirklich gar nicht so weit.
Auf halbem Weg ruft Frau Russetti an und nun kann Fritzi die Tränen nicht mehr zurückhalten. Frau Russetti ist bald schon in Sichtweite und nimmt Fritzi mitsamt Balduin direkt liebevoll in den Arm und sagt: „Das kriegen wir schon hin, das kommt hier öfter vor und bis jetzt hat’s immer geklappt. Möchtet Ihr vielleicht erstmal was Warmes trinken?“ Die Worte sind direkt Balsam für Fritzis Seele, noch zwei Schniefer, dann geht es Fritzi wieder gut und sie ist zudem mit Frau Russetti (Sibyl) per Du. Tommi wird gerufen. Er ist der „Retter“ – wie Sibyl sagt „In ganz vielen Situationen“. Er schafft es tatsächlich, Fritzis Auto zu wenden und über den Schneeweg zurückzufahren. Bereits eine Viertelstunde später hält er das Balduinmobil wohlbehalten direkt vor der Schule. Heldenhaft! Inzwischen ist es 8.30h und die erste Lesung sollte jetzt starten. Stattdessen sitzt Fritzi mit Balduin noch vor einem frisch aufgebrühten Tee zum Aufwärmen in der Küche. Mit aller Tatkraft durch Sibyl, ist aber der Lesungsaufbau binnen 15Minuten geschafft und Balduin kann wie gewöhnlich vor der 1. und 2. Klasse rot sehen. Das klappt prima und trotz des „Starts mit Hindernissen“ sind alle zufrieden.
Während der kleinen Pause mit Kaffee im Lehrerzimmer erfährt Fritzi, dass Sibyl just heute morgen nicht erreichbar war, weil ihr das Handy in die Toilette gefallen ist. Da es aber nach dem unfreiwilligen Bad noch anging, dachte sie, alles wäre ok. Erst als der Ehemann von der Kollegin in der Schule anrief und von der verzweifelten Autorin erzählte, die auf dem Schlittelweg gestrandet sei und Sibyl versucht hatte Fritzi anzurufen, stellte sich heraus, dass das Handy gar nicht mehr telefonieren kann…
Wie war das Sprichwort? „Ein Unglück kommt selten allein.“ Aber eigentlich war es ganz viel Glück im Unglück, denn so viele hilfsbereite und nette Menschen wie an diesem Morgen, haben Fritzi und Balduin ganz schön beeindruckt und berührt.
In der zweiten Lesung bleibt Balduin grün und die zwei Kindergartengruppen haben mächtig Spaß mit ihm.
Sibyl (Russetti) hat diese schönen Bilder gemacht von der Lesung… hier eine Auswahl:
Was für ein Vormittag. Fritzi und Balduin sind Sibyl und Tommi und dem Ehemann von der Kollegin sehr dankbar. Das war wirklich wieder ein ganz besonderer Tag (aber auch ein sehr schöner!)
26.01.2017
Heute klappt das Aufstehen wieder prima, kurz vor 7h sind Balduin und Fritzi schon auf dem Weg zur Parkgarage, es hat geschneit und ist glatt. Ganz Zürich scheint besonders vorsichtig zu fahren, jedenfalls geht es bis zur Autobahn nur im Stopp and Go. Der Weg führt nach Oberrieden heute und morgen.
Frau Halter erwartet Balduin und Fritzi in der Schule und freut sich als die beiden etwas verspätet gut angekommen sind. Sie hilft mit, das Auto zu entladen und zeigt den beiden den Lesungsraum. Ein schöner Raum mit ganzen vielen Büchern. „Was für ein gemütlicher Raum“, freut sich Fritzi. „Das ist unsere Bibliothek.“, erklärt Frau Halter. Nach ein paar Aufbauhindernissen kann es direkt losgehen. Balduin macht blau vor der ersten und zweiten Klasse.
Danach baut Fritzi nochmal am Aufbau herum, denn irgendwie muss das doch noch praktischer gehen. Balduin gähnt: „Männo! Warum musst du denn jetzt nochmal umbauen, ich dachte wir spielen was.“ „Erst die Arbeit dann das Vergnügen!“, sagt Fritzi.
Das Vergnügen kommt auch direkt nach dem Umbau in Form von einer 2/3.gemischten Klasse – es sind nur 21 Kinder und wirklich alle sind sehr interessiert am Thema Chamäleon und an Balduins Geschichte. Es werden auch Fragen gestellt, die Fritzi ausnahmsweise nicht beantworten kann z.B. Wie Chamäleons genau miteinander kämpfen. Das muss unbedingt noch im Internet nachgelesen werden…
Fritzi und Balduin sind auf der Rückfahrt sehr zufrieden. Das Tollste ist aber, dass Frau Halter sagt, dass der Aufbau stehen bleiben könne, sodass Fritzi und Balduin am nächsten Morgen erst gegen 8h da sein müssen!!!! Das ist besonders super, weil Morgen „Packtag“ ist und da hätten Fritzi und Balduin ansonsten schon um 5h aufstehen müssen….
27.01.2017
„Packtag“. Die halbe Stunde mehr Zeit ist fantastisch, denn so kann Fritzi entspannt alles zusammenpacken, während Balduin noch schläft. Die Zeit reicht sogar dazu aus, um sich noch von den anderen netten Autor/innen zu verabschieden, die im gleichen Hotel untergebracht sind.
Um 8.10h ist Fritzi an der Schule, fix nochmal auf die Toilette gegangen und alles vorbereitet und überprüft und los gehts. An diesem Vormittag sind die Kinder alle besonders interessiert und plauderfreudig. Immer wieder ist Fritzi sehr beeindruckt, was die Kinder alles schon wissen…
Ein Junge bietet sich an, den Balduin zu suchen, wenn die Fritzi ihn mal nicht wiederfinden kann, er wäre nämlich sehr gut im Suchen. Das freut Fritzi und sie sagt ihm, dass sie dankbar ist für das Angebot und dass sie sich meldet, wenn sie mal Suchhilfe braucht.
Um 12.30h ist alles gepackt, Frau Halter hilft netterweise noch einmal beim Tragen und das Balduinmobil startet Richtung Deutschland.
Bis 18.30h fährt Fritzi tapfer, dann ist sie so müde, dass nix mehr geht. „Und nu?“, fragt Balduin. „Erstmal ne Pause.“, sagt Fritzi. „Schon wieder?“, meckert Balduin. „Ja!“, sagt Fritzi. „Aber diesmal werd ich mal das Internet fragen, ob es ein günstiges Hotel zum Übernachten gibt hier in der Nähe.“ „Jaaaaaa, huraaaa!“, ruft Balduin. Fritzi seufzt. Da Frankfurt nicht mehr so weit ist versucht sie es dort. Aber da findet irgendeine Messe statt, die Hotels sind also alle teuer und sowieso ausgebucht. In Darmstadt hat sie Glück. Dort gibt es ein Nichtraucherzimmer im Ibis Budget für einen kleinen Euro und Balduin hat sogar ein eigenes Hochbett. Er ist begeistert und Fritzi sehr müde.
Im vegetarischen Restaurant Radieschen wird noch ein Happen gegessen (sehr lecker! Unbedingt hingehen, wenn man in Darmstadt strandet…) und dann ins Bett.
„Morgen können wir ausschlafen!“, freut sich Fritzi. Das allerdings klappt gar nicht. Am 28.01.2017 wachen die beiden Punkt 5.30h auf, obwohl gar kein Wecker klingelt…
„Aber wir müssen ja noch nicht aufstehen!“, gähnt Balduin und rollt sich in seinem auf die andere Seite.
„Stimmt!“, sagt Fritzi und dreht sich ebenfalls um. Dabei denkt sie, dass es eine schöne Lesereise war!
Vielen Dank allen Mitwirkenden für Ihren zum Teil wirklich außerordentlichen, herzlichen und hilfsbereiten Einsatz auf dieser schönen und aufregenden Lesereise, wir freuen uns schon aufs nächste Mal!